Wenn schlechte Pokerhände plötzlich gut werden!
Im Poker willst du normalerweise nicht mit einer schlechten Hand in einen Pot verwickelt werden. Schlechte Pokerhände solltest du besser vor dem Flop bereits folden und auf ein Monster warten. Schwache Karten folden zu können ist ein essenzieller Teil einer guten Pokerstrategie.
Aber: Manchmal findest du dich trotzdem in einem Pot mit schlechter Starthand wieder – und dann passiert’s. Der Flop kommt, du triffst plötzlich richtig – und auf einmal wird aus Schmutz pures Gold.
Wann lohnen sich schlechte Hände überhaupt?
Vorweg: Schlechte Starthände zu spielen ist grundsätzlich keine gute Pokerstrategie. Punkt. Aber es gibt ein paar Situationen, in denen du dich mit schwächeren Karten sinnvoll im Spiel wiederfinden kannst. Hier sind ein paar Beispiele:
- Im Big Blind: Wenn niemand erhöht hat und du im Big Blind sitzt, bekommst du oft einen günstigen Preis, um mit wirklich jeder Hand weiterzuspielen – auch mit eher zweifelhaften Karten. Besonders suited Hände (also zwei Karten derselben Farbe) können dann trotzdem interessant werden.
- In Position raisen: Bist du in später Position, kannst du oft eine größere Range spielen – vor allem in Turnieren, wenn die Blinds hoch sind oder du kurz vor einem Pay-Jump stehst. Hier kann sich sogar ein Raise mit „Any Two“ lohnen, solange du Druck machst und weißt, was du tust.
- Gegen schwache Gegner: An einem schwachen Tisch kannst du deine Range erweitern und mehr spekulative Hände spielen. Tightes Spiel lässt sich exploiten – mit einem Raise klaust du viele Pötte. Und gegen sehr loose Spieler hast du Chancen, mit versteckten Händen einen dicken Pot zu gewinnen.
Welche schlechten Hände können richtig stark werden?
Jetzt kommt der spannende Teil: Welche Hände sehen zwar mies aus, können aber durch den Flop richtig stark werden?
Hier ein paar typische Beispiele:
- Kleine Pocket Pairs: Meistens sind kleine Pockets (z. B. 3♣3♦) schwer zu spielen, weil schnell Overcards auftauchen. Aber: Triffst du ein Set (einen Drilling), kannst du richtig abkassieren – vor allem gegen Top Pair-Hände.
- Suited Connectors: Karten wie 7♠8♠ sind auf den ersten Blick nichts Besonderes. Aber sie können zu einer Straight oder Flush werden – beides sehr starke Hände. Und Draws eignen sich super zum Semi-Bluffen.
- One-Gap Suited Connectors: Zum Beispiel 6♠8♠. Sie haben etwas weniger Potenzial als normale Suited Connectors, können aber trotzdem eine Straße oder einen Flush bringen – mit Glück wird’s sogar eine richtige Monster-Hand.
- Suited Aces oder Kings: A♠5♠ oder K♦7♦ gehören nicht zu den Top-Händen, sind aber in Position oder im Big Blind gut spielbar. Wichtig ist hier: Nicht übertreiben, wenn du nur Top Pair triffst. Aber mit einem Flush Draw oder Flush – Vollgas!
- Beliebige zwei Suited Cards: Wenn du im Big Blind bist und es wurde nur gelimpt, kannst du dich schnell in einer Hand mit z. B. 4♥9♥ wiederfinden. Solche Hände können überraschend zwei Paare oder sogar einen Flush treffen. Echte Überraschungskandidaten!
- Any Two Cards: Normalerweise sofort weg damit. Aber wenn du dich doch mal in einer Hand mit zwei absoluten Trash-Karten wiederfindest, dann brauchst du Glück – etwa mit zwei Paaren oder Trips.
Fazit: Schlechte Hände sind kein Freifahrtschein – aber manchmal pures Gold
Poker lebt von Wahrscheinlichkeiten, aber auch von Überraschungen. Schlechte Hände können sich manchmal in echte Goldstücke verwandeln. Wichtig ist, zu wissen, wann du sie überhaupt spielst – und wie du den maximalen Wert herausholst, wenn der Flop plötzlich auf deiner Seite ist.
Bleib cool, spiel clever – und halt Ausschau nach dem nächsten „Bad Beat“, der dir plötzlich die Chips zuschiebt.
Weitere Tipps um dein Pokerspiel zu verbessern findest du hier. Und mit ein bisschen Glück holst du dir bald deinen persönlichen GRND Pass – so wie Ewald!
Dies ist ein Artikel des GRND on Tour – Sponsor PokerStars